Das Bewerbungsanschreiben: Wie Sie im Hauptteil und Schluss überzeugen

In unserem Beitrag geben wir Ihnen Tipps, wie Sie im Hauptteil des Bewerbungsschreibens überzeugen und schließlich einen guten Schlusssatz formulieren.

Autorin

  • Lisa Neun

Sie haben in Ihrer Bewerbung für einen interessanten Anfang im Anschreiben gesorgt! Jetzt geht es darum, auch im Hauptteil des Bewerbungsschreibens zu überzeugen und schließlich einen guten Schlusssatz zu formulieren. Denn nur dann erhalten Sie eine positive Rückmeldung auf Ihre Bewerbung und werden zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Damit tun sich viele Bewerber jedoch schwer. In diesem Teil des Anschreibens müssen Sie Ihr berufliches Know-how sowie Ihren Lebenslauf gekonnt mit den Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle verbinden.

In unserem Beitrag geben wir Ihnen Tipps und Beispiele an die Hand, wie Sie das schaffen. Zudem erfahren Sie, welche häufigen Fehler Sie im Anschreiben einer Bewerbung umgehen sollten.
 

Hauptteil der Bewerbung

Was schreibt man in den Hauptteil einer Bewerbung?

Der Hauptteil einer Bewerbung ist in der Regel der zweite und längste Absatz des Bewerbungsschreibens. Hier ist Eigenmarketing gefragt. Überlegen Sie, was Sie ausmacht und präsentieren und verkaufen Sie Ihre Stärken:

  • Was macht Sie unverwechselbar?
  • Warum muss Sie Ihr potentieller Arbeitgeber unbedingt persönlich kennenlernen?
  • Was bringen Sie mit, das für das Unternehmen einen Mehrwert bedeutet?

Da Personalverantwortliche oft als erstes den Lebenslauf zur Hand nehmen, kennen sie schon die Fakten und groben Eckdaten Ihrer beruflichen Laufbahn. Diese gilt es, im Hauptteil des Anschreibens genauer zu beleuchten und mit einer persönlichen Note zu versehen. Dies bedeutet in erster Linie, dass Sie nicht den Fehler machen sollten, Ihren Lebenslauf nachzuerzählen. Stattdessen sollten Sie im Anschreiben Ihrer Bewerbung auf einzelne, aussagekräftige Aspekte eingehen, die Sie für den Job interessant machen und befähigen. Dabei sollten Sie sich vornehmlich auf die folgenden Bereiche konzentrieren:

  • Berufliche Erfahrungen und Hard Skills
  • Soft Skills
  • Persönlicher Bezug zum Unternehmen

Grundsätzlich können Sie hier aber auch andere Aspekte ansprechen, die einen guten Eindruck von Ihnen vermitteln und die Sie für wichtig halten. Zum Beispiel: 

  • Hobbys
  • Ehrenamtliche Tätigkeiten
  • Engagement in Vereinen

Berufseinsteiger, die noch nicht über so ausgeprägte Erfahrungen verfügen wie ältere Bewerber, können im Anschreiben der Bewerbung auch andere Punkte ansprechen:

  • Ausbildung bzw. Studium, Studienschwerpunkt und das Thema der Abschlussarbeit
  • Praktika
  • Nebenjobs

Tipp unserer Recruiter: Stellen Sie in jedem Satz klar heraus, warum Sie der richtige Kandidat für die genannte Position sind. Machen Sie deutlich, dass Sie sich mit dem Unternehmen und der Stelle gründlich auseinandergesetzt haben. Gehen Sie so genau wie möglich auf das Anforderungsprofil bzw. die gewünschten stellenrelevanten Fähigkeiten Ihres Traumjobs ein. Zeigen Sie, dass Sie verstanden haben, worum es bei der Firma und der Stelle geht.

Hierfür stellen Sie im Vorfeld einer Bewerbung ausgiebige Recherchen über das Unternehmen an. Diese sind unabdingbar, um sich mit dem gewünschten Unternehmen und der Stelle identifizieren zu können.
 

Betonen Sie Ihre sozialen 
Kompetenzen in der Bewerbung  

Neben den beruflichen Qualifikationen sind auch Ihre Soft Skills ein wichtiger Bestandteil für Ihre Bewerbung. Gerade hier sollten Sie die Möglichkeit nutzen, Ihre Persönlichkeit einzubringen, denn damit heben Sie sich von Standardformulierungen aus dem Internet ab. Muster und Vorlagen, die Sie online finden, können Sie jedoch als Inspiration verstehen und auf dieser Grundlage Ihre eigene Bewerbung gestalten.

Belegen Sie alles, was Sie schreiben mit Beispielen aus aktuellen oder früheren Tätigkeiten. Gerne kann Wichtiges fett markiert werden. Dies ist unter Umständen ein Vorteil, da dem Personaler auf den ersten Blick die wichtigen Dinge der Bewerbung direkt auffallen. Bedenken Sie aber, nicht zu viel fett zu markieren, denn das bewirkt das Gegenteil.
 

Treffen Sie den richtigen Ton

Im Anschreiben kommt es außerdem darauf an, authentisch und glaubhaft zu sein. Hier sind positive und aktive Formulierungen unabdingbar, um verbindlich zu klingen, ohne aufdringlich zu wirken. So gilt es, den richtigen Ton zu treffen.

Sie sollten zunächst darauf achten, nicht selbstgerecht zu erscheinen. Ein allzu dominanter und übertrieben selbstbewusster Ton ist für Personaler ein No-Go. Solche Bewerber wirken unsympathisch und ihre Bewerbungen hinterlassen den Eindruck einer überzogenen Selbstdarstellung. Prahlerei führt genauso wie Besserwisserei im Bewerbungsprozess zum vorzeitigen Aus. Beispiele wie diese sollten Sie im Anschreiben unbedingt vermeiden:

  • „Sie müssen mich einstellen, weil ich einfach der Beste bin!“
  • „Wenn Sie in Ihrer Marketingstrategie derzeit mit XXX arbeiten, haben Sie auf das falsche Pferd gesetzt, doch wenn Sie mich einstellen, helfe ich Ihnen wieder auf den richtigen Pfad zu kommen.“

Auf der anderen Seite sollten Sie aber auch nicht zu schüchtern sein. Untertreibungen und Zurückhaltung sind genauso schlecht, denn dann besteht wieder die Gefahr in der Masse der anderen Bewerber unterzugehen. Folgende Wörter und Formulierungen sollten Sie daher vermeiden:

  • nur
  • ich glaube/denke
  • eigentlich
  • möglicherweise/vielleicht/gegebenenfalls
     

Schluss der Bewerbung

Wie formuliert man den Schlusssatz in einer Bewerbung?

Im Schlussteil haben Sie Raum, wichtige Zusatzinformationen zu platzieren. Darunter fallen:

  • Kündigungsfrist bzw. der frühestmögliche Eintrittstermin
  • Gehaltswunsch
  • Call-to-Action bzw. Angebot einer persönlichen Vorstellung

Tipp unserer Recruiter: In der Bewerbung geben Sie Ihre Gehaltsvorstellungen nur an, wenn in der Stellenanzeige oder im Online-Bewerbungsformular danach verlangt wurde. In diesem Fall geben Sie lieber eine Spanne als eine konkrete Zahl an. So lassen Sie Verhandlungsspielraum. Zudem vermeiden Sie, dass Sie möglicherweise aufgrund der konkreten Gehaltsvorstellung gleich ausgemustert werden, weil diese von Ihrem potentiellen Arbeitgeber nicht erfüllt werden kann. Ansonsten ist das Gehalt erst ein Thema für das Vorstellungsgespräch.

Berufseinsteiger, die nicht wissen, welches Gehalt Sie in der Bewerbung angeben sollen, können sich auf verschiedenen Plattformen im Internet über das angemessene Einsteigergehalt für die angestrebte Branche bzw. den angestrebten Job informieren. Informationen zur Angabe von Gehaltswünschen in Ihrer Bewerbung finden Sie unter: 

Oder nutzen Sie hierfür beispielsweise unseren Amadeus Fire Gehaltsvergleich.

Ihre Gehaltsvorstellungen sollten Sie folgendermaßen formulieren:

  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen xx.xxx und xx.xxx Euro brutto im Jahr."
  • „Aufgrund meiner Qualifikationen und Erfahrungen rechne ich mit einem Brutto-Jahresgehalt zwischen xx.xxx und xx.xxx Euro."

Ein oft gemachter Fehler in der Formulierung des letzten Satzes ist der Konjunktiv. Der Konjunktiv schwächt den Satz ab! Solche Formulierungen sollten Sie für den letzten Satz lieber nicht verwenden:

  • „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.“
  • „Ich wäre Ihnen sehr dankbar für die Einladung zu einem persönlichen Gespräch.“

Stattdessen orientieren Sie sich besser an diesen Beispielen für Ihren Schlusssatz im Bewerbungsschreiben.
 

Schlusssatz mit Call-to-Action zu einem Vorstellungsgespräch:

  • „Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich.“
  • „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch!“
  • Für ein Vorstellungsgespräch ebenso wie zu einem Probearbeiten komme ich gerne zu Ihnen und freue mich über eine Einladung.“
  • „Ich freue ich mich auf ein persönliches Vorstellungsgespräch!“
  • „Ich freue mich, Sie in einem Vorstellungsgespräch von meinen Fähigkeiten zu überzeugen"
  • „Als erfahrener Finanzbuchhalter möchte ich zum weiteren Erfolg Ihres Unternehmens beitragen. Gerne überzeuge ich Sie von meinen Qualifikationen in einem Vorstellungsgespräch.”


Weitere Möglichkeiten für Ihren Schlusssatz:

  • „Auf eine positive Rückmeldung von Ihnen freue ich mich sehr“
  • „Ich bedanke mich für die Sichtung meiner Bewerbungsunterlagen und freue mich von Ihnen zu hören“
  • „Der Tätigkeit als Webentwickler in Ihrem Unternehmen sehe ich positiv entgegen und freue mich bald von Ihnen zu hören.“
     

Grußformel & Unterschrift am Schluss der Bewerbung

Welche Grußformel sollte am Schluss einer Bewerbung stehen?

Nach dem Schlusssatz Ihres Bewerbungsschreibens verwenden Sie eine der üblichen Grußformeln:

  • „Mit freundlichen Grüßen“
  • „Mit besten Grüßen“

Darunter setzen Sie Ihre handschriftliche Unterschrift. Bei der Online-Bewerbung setzen Sie Ihre Unterschrift auf ein Papier und scannen dieses ein. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm schneiden Sie am PC die eingescannte Unterschrift aus und setzen das Bild unter die Grußformel Ihres Anschreibens.

Ein letzter Tipp: Nehmen Sie sich nach dem Schreiben der Bewerbung erneut etwas Zeit. Beseitigen Sie Rechtschreibfehler und formulieren Sie gegebenenfalls den ein oder anderen Satz noch einmal um. Lassen Sie die Bewerbung zudem von mindestens einer weiteren Person Korrektur lesen und bitten Sie diese auch um Feedback zum Inhalt.
 

Fazit

Für die Formulierung von Hauptteil und Schlusssatz in Ihrem Anschreiben benötigen Sie Zeit, um Ihre Stärken richtig herauszustellen und einen selbstbewussten Eindruck zu hinterlassen. Doch diese Zeit ist gut investiert und belohnt Sie womöglich mit einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Autorin

  • Lisa Neun

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