Das Bewerbungsanschreiben: So gelingen Betreffzeile und Einleitung

Der erste Satz des Bewerbungsanschreibens hat einen besonderen Stellenwert, denn er muss interessant sein und neugierig machen. In unserem Beitrag geben wir Ihnen hilfreiche Tipps.

Autorin

  • Lisa Neun

Wie schreibt man den Einleitungssatz einer Bewerbung?

Aller Anfang ist schwer. Das gilt zumindest in Bezug auf das Bewerbungsschreiben. An dieses und insbesondere an den ersten Satz des Anschreibens werden von Seite des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben, große Ansprüche gestellt. Eine perfekte Einleitung soll interessant sein, neugierig machen und Sie von den anderen Bewerbern abheben. In unserem Beitrag geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie eine gute Einleitung formulieren. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen die häufigsten Fehler auf, die Sie als Bewerber bei der Formulierung eines Einleitungssatzes vermeiden sollten. 

Bitte beachten Sie, dass Sie unsere vorgeschlagenen Formulierungen nicht 1:1 übernehmen. Auch Personaler kennen Bewerbungsratgeber! Betrachten Sie unsere Beispiele nur als Inspirationen für Ihre eigene, individuelle Einleitung.
 

Betreffzeile und Anrede Ihrer Bewerbung

Wie schreibt man die Anrede in einer Bewerbung?

Ohne einen prägnant formulierten Betreff sollten Sie kein Anschreiben versenden. Denn der adressierte Personaler hat nicht die Zeit, Ihr Anschreiben zu lesen, um zu erfahren für welche Position Sie sich bewerben. So gilt es, in die Betreffzeile den Titel der Stellenanzeige zu schreiben. Sollte in der Stellenausschreibung eine Referenznummer angegeben sein, übernehmen Sie diese ebenfalls. Durch eine konkrete Formulierung weiß ein Personaler Ihre Bewerbung besser einzuordnen. Zum Beispiel:

  • Bewerbung für die Position als Buchhalter, Referenz 123
  • Bewerbung als Finanzbuchhalter, Referenz 456
  • Initiativbewerbung im Bereich XY

Auf die Betreffzeile folgt die Anrede. Generell finden Sie in den meisten Stellenanzeigen einen Ansprechpartner. Somit kommt es für Sie nicht in Frage, die unpersönliche Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu wählen. Selbst wenn kein Ansprechpartner auf der Stellenanzeige aufgeführt ist, gibt es Möglichkeiten, diesen herauszufinden. Zeigen Sie dem Unternehmen, dass Sie wirkliches Interesse an der Position haben, indem Sie im Unternehmen anrufen und den jeweiligen Ansprechpartner ausfindig machen. Ist dieser aktuell nicht zu erreichen, so wird Ihnen ein Mitarbeiter den Namen mitteilen und Sie haben schon einen Aufhänger für Ihren ersten Satz des Anschreibens. Denn jetzt standen Sie bereits mit dem Unternehmen in Kontakt und konnten einen ersten Eindruck hinterlassen – ein entscheidender Vorteil für Sie als Bewerber.
 

Einleitung Ihrer Bewerbung

Wie formuliert man eine gute Einleitung einer Bewerbung?

In der Einleitung Ihres Anschreibens gilt es, die Aufmerksamkeit des Lesers zu erhalten und in Interesse oder sogar Neugierde umzuwandeln. Nur dann wird Ihr Bewerbungsanschreiben bis zum Ende gelesen. Ein Grund dafür ist, dass sich Unternehmensvertreter immer weniger Zeit zum Lesen einer Bewerbung lassen. Es ist also wichtig, dass Sie dem zuständigen Personaler in der Einleitung so schnell wie möglich die relevanten Informationen geben. Dazu versetzen Sie sich am besten selbst in die Situation des Personalers und fragen sich, was Sie in der Einleitung als erstes über einen Bewerber erfahren möchten.

In der Regel sollten im ersten Absatz die folgenden Fragen überzeugend beantwortet werden:  

  • Warum sind Sie für die ausgeschriebene Stelle geeignet?
  • Welches Know-how qualifiziert Sie als Bewerber für den Job?
  • Warum sollte man Sie für die ausgeschriebene Stelle auswählen?

Tipp unserer Recruiter: Behalten Sie das Anforderungsprofil der Stellenanzeige im Auge und bedienen Sie die Kompetenzen, die auf Sie zutreffen. Geben Sie in Ihrer Einleitung keine Qualifikationen oder Erfahrungen an, die Sie nicht besitzen oder die nicht gefordert werden.
 

Ihr erster Satz ist entscheidend

Wir schreibt man einen guten Einleitungssatz einer Bewerbung?

In diesem Zusammenhang hat der erste Satz des Anschreibens für Personaler einen besonders hohen Stellenwert. Denn eine gute Bewerbung beginnt bereits hier, aus der Masse der Bewerbungen herauszustechen. Für einen gelungenen Einleitungssatz können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ein guter Einstieg kann zum Beispiel sein, warum Sie das Unternehmen beziehungsweise die Stelle fasziniert, eine Aussage über Ihre Person, Ihre Motivation oder Ihre Fähigkeiten.

Vermeiden Sie daher floskelartige Einstiegssätze und Standard-Floskeln wie:

  • „hiermit bewerbe ich mich…“
  • „anbei erhalten Sie meine Bewerbungsunterlagen...“
  • „bezugnehmend auf die Stellenausschreibung in … vom ...“
  • „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung gelesen und sende Ihnen hiermit meine Bewerbung zu.“

Diese Sätze erregen als Einleitungssatz keine große Aufmerksamkeit und es besteht geringe Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Anschreiben bis zum Ende gelesen zu wird. Zudem sind solche Phrasen überflüssig, da aus dem Betreff hervorgeht, dass Sie sich bewerben. Eine Tatsache zu erwähnen, die allen klar ist, wäre nur Verschwendung von Platz, der in einem Bewerbungsschreiben sowieso knapp bemessen ist.

 

Beispiel 1 für einen guten Einleitungssatz:

Der perfekte Einleitungssatz ergibt sich beispielsweise aus der Bezugnahme auf Ihr vorangegangenes Telefonat mit dem Ansprechpartner, in dem Sie sich über die Stelle erkundigt haben, auf die Sie sich nun bewerben. Dies ist ein sehr guter Türöffner, wenn Sie als Bewerber gleich am Anfang eine persönliche Assoziation hervorrufen können. Der Leser ist dann aufmerksamer für den weiteren Text Ihres Anschreibens. 

  • Beispiel: „Sehr geehrte Frau Müller,

 als Sie in unserem freundlichen Telefonat vergangenen Dienstag in Bezug auf Ihr Stellengesuch „Bilanzbuchhalter International" die aktuellen Herausforderungen Ihres Unternehmens bei der Umstellung Ihrer Bilanzierung auf IFRS erwähnten, wäre ich am liebsten gleich ins Fachgespräch eingestiegen. Denn das ist genau das Thema, welches mich in meiner aktuellen Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter International beschäftigt und mich zukünftig auch beruflich herausfordern soll.“

 

Beispiel 2 für einen Einleitungssatz:

Ein gelungenes Anschreiben kann auch mit einem persönlichen Einstieg beginnen. Formulieren Sie im Einleitungssatz beispielsweise einen Bezug zwischen Ihnen und dem Unternehmen. Beschreiben Sie, worin Ihre Motivation liegt, sich bei diesem und keinem anderen Unternehmen für einen neuen Job zu bewerben.

  • Beispiel: „Sehr geehrte Frau Muster,

Sie suchen jemanden, der Markttrends erkennt und Absatzpotentiale lokalisiert? Als Sales Manager mit langjähriger Erfahrung ist genau das mein Markenzeichen. Zum Beispiel habe ich …"

 

Beispiel 3 für einen Einleitungssatz:

Wenn Sie in Ihrer Bewerbung etwas wagen wollen, können Sie Ihren Ansprechpartner auch mit etwas Außergewöhnlichem überzeugen. Versuchen Sie im Einleitungssatz etwas unkonventionelles, wodurch Sie aber sicher sein können, (positiv) in Erinnerung zu bleiben. Dies ist jedoch meist ein sehr schmaler Grat, sodass Sie sich hierbei nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollten.

  • Beispiel:  „Sehr geehrter Herr Mayer,

Ihre Stellenanzeige hat mich gerade deswegen fasziniert, weil ich sofort wusste, dass das die neue Herausforderung ist, die ich suche. In Ihrem Unternehmen sehe ich Möglichkeiten, die ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber nicht habe. Außerdem kann ich Ihnen mehr bieten als nur eine Ausbildung zum Buchalter und die wichtigen Soft Skills, die für diesen Job unerlässlich sind. Mich kennzeichnet außerdem …“

Tipp unserer Recruiter: In der Einleitung sowie im restlichen Anschreiben sollten Sie darauf achten, den richtigen Ton zu treffen. Ihre Formulierungen sollten daher weder zu selbstbewusst noch zu vorsichtig ausgedrückt sein. Beides kommt in einer Bewerbung nicht gut an.
 

Fazit

Die Einleitung ist der Teil Ihres Bewerbungsanschreibens, der den Personalverantwortlichen neugierig auf mehr machen soll. Denn nur wenn der erste Satz interessant ist, liest er auch den Rest der Bewerbung. Daher sollen Sie hier etwas Zeit investieren, um sicher zu gehen, dass Sie bei Inhalt und Formulierung ins Schwarze treffen.
 

Autorin

  • Lisa Neun

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