Hobbys im Lebenslauf: Wie Sie mit Ihren Freizeitaktivitäten punkten können

28.10.2025, Lesedauer: 6 Minuten

Hobbys im Lebenslauf: Wie Sie mit Ihren Freizeitaktivitäten punkten können

Hobbys im Lebenslauf richtig wählen: Entdecken Sie, wie Ihre Freizeitaktivitäten Ihre Bewerbung stärken und welche Interessen besonders überzeugen können.

  • Von Lisa Neun

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Hobbys im Lebenslauf richtig wählen: Entdecken Sie, wie Ihre Freizeitaktivitäten Ihre Bewerbung stärken und welche Interessen besonders überzeugen können.

Neben Berufserfahrung, Qualifikationen und fachlichem Know-how sind es oft die kleinen, persönlichen Details, die Bewerbern ein unverwechselbares Profil geben. Hobbys und Freizeitaktivitäten können dabei mehr über Ihre Persönlichkeit verraten – und manchmal genau den Unterschied machen, der Personalern im Gedächtnis bleibt. Entscheidend ist, wie und welche Hobbys Sie angeben.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Auswahl und Darstellung Ihrer Interessen im Lebenslauf Ihre fachlichen Qualifikationen unterstreichen.
 

Hobbys als Pluspunkt runden den Lebenslauf ab

Hobbys im Lebenslauf sind eine freiwillige Ergänzung, die Ihr Profil abrunden und Ihre Persönlichkeit sichtbar machen können. Sie sollten stets im richtigen Verhältnis zu Ihren fachlichen Kompetenzen stehen, welche immer Vorrang haben. Hobbys im Lebenslauf sind kein Ersatz für Qualifikationen. 

Richtig gewählt, bieten Hobbys allerdings die Möglichkeit, zusätzliche Facetten sichtbar zu machen und das Gesamtbild positiv zu ergänzen. So können bestimmte Freizeitaktivitäten und Interessen zum Beispiel Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Eigeninitiative hervorheben.

Für Personalverantwortliche sind Hobbys im Lebenslauf oftmals ein Anhaltspunkt, um mehr über Ihre individuellen Stärken, Werte und Motivation zu erfahren. Besonders bei vergleichbaren fachlichen Qualifikationen kann ein authentisch formulierter Interessensbereich dazu beitragen, sich von anderen Bewerbern abzuheben. Darüber hinaus können Interessen im weiteren Bewerbungsprozess einen Gesprächsanlass bieten und im Vorstellungsgespräch helfen, Sympathiepunkte zu sammeln.
 

Wann Hobbys im Lebenslauf sinnvoll sind – und wann nicht

Ob Sie Ihre Hobbys im Lebenslauf angeben sollten, hängt ganz davon ab, welchen Mehrwert sie für Ihre Bewerbung bieten. Grundsätzlich gilt: Wenn persönliche Interessen Ihre Chancen im Bewerbungsprozess erhöhen, lohnt sich die Angabe.

Im Folgenden erfahren Sie, in welchen Fällen Hobbys im Lebenslauf hilfreich sein können – und wann Sie besser darauf verzichten.
 

1. Passung zur ausgeschriebenen Stelle
Wenn Ihre Hobbys zur ausgeschriebenen Stelle passen und Ihre fachliche Eignung für den Job ergänzen oder unterstreichen, sind sie auf jeden Fall von Vorteil. Genauso gilt aber auch: wenn Ihre Hobbys keinen Bezug zur angestrebten Stelle haben oder potenziell polarisieren, empfiehlt sich Zurückhaltung. Unpassende oder extreme Freizeitaktivitäten bergen das Risiko, Missverständnisse oder Vorurteile zu wecken und von Ihren Qualifikationen abzulenken.

2. Berufseinstieg oder Quereinstieg
Gerade wenn Sie am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn stehen oder den Quereinstieg in eine neue Branche wagen, können Hobbys im Lebenslauf eine wichtige Rolle spielen. Sie bieten die Möglichkeit, relevante Softskills und persönliche Eigenschaften darzustellen und damit zu zeigen, dass Sie trotz fehlender Berufserfahrung geeignet sind. Besonders für Berufseinsteiger, Hochschulabsolventen oder Quereinsteiger kann die Angabe von Hobbys dazu beitragen, ein aussagekräftiges Gesamtbild zu vermitteln. 

3. Bestimmte Branchen und Tätigkeitsbereiche
Nicht jede Branche und jede Position bewertet die Angabe von Hobbys im Lebenslauf gleich. Während sie in kreativen Berufen, im Marketing, in der IT oder im sozialen Bereich oft als Bereicherung gesehen werden, stehen sie in anderen Positionen weniger im Fokus.
Beispiele für Branchen und Positionen, in denen die Angabe von wesentlichen Hobbys sinnvoll ist:

  • Kreativwirtschaft (z. B. Grafikdesign, Marketing, Medien)
  • IT-Bereich (z. B. Softwareentwicklung, Projektmanagement)
  • Soziale Berufe (z. B. Pädagogik, Pflege, Beratung)
  • Positionen mit intensivem Kundenkontakt, wie Vertrieb und Kundenservice
  • Start-ups und innovative Unternehmen mit offener Unternehmenskultur

In diesen Berufsfeldern erwarten viele Arbeitgeber, dass Bewerber nicht nur durch fachliche Qualifikationen, sondern auch durch Persönlichkeit und Engagement überzeugen. Hobbys sind ein Pluspunkt, da sie Rückschlüsse auf Kommunikationsfähigkeit, Teamgeist oder Innovationsbereitschaft zulassen.

Es gibt jedoch auch Konstellationen, in denen Sie die Angabe von Hobbys im Lebenslauf genauer prüfen und ggf. darauf verzichten sollten. In konservativen Branchen und formelleren Umfeldern, etwa im Finanzwesen oder bei juristischen Berufen, wird häufig Wert auf ein besonders seriöses, sachliches Bewerbungsbild gelegt. Persönliche Interessen sollten hier nur dann aufgeführt werden, wenn sie einen klaren Mehrwert bieten – etwa Ausdauer, Engagement oder Verantwortungsbewusstsein unterstreichen. Sind Sie unsicher bei der Angabe, ist hier eher Zurückhaltung gefragt.
 

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Welche Hobbys im Lebenslauf Pluspunkte bringen

Die Auswahl der Hobbys im Lebenslauf sollte gut überlegt sein. Entscheidend ist, dass sie authentisch sind und Ihre Persönlichkeit sowie relevante Soft Skills unterstreichen, beispielsweise Teamgeist, Kreativität oder Durchhaltevermögen. Wählen Sie deshalb nur Interessen, die wirklich passen und zugleich Ihre Eignung für die ausgeschriebene Position unterstützen.

Damit Ihre Angaben einen guten Eindruck hinterlassen, finden Sie im nächsten Abschnitt Beispiele für Hobbys, die Ihre Bewerbung stärken – und solche, die Sie lieber weglassen sollten.
 

Vorteilhafte Hobbys und Freizeitaktivitäten

Hobbys können dann überzeugen, wenn sie Eigenschaften widerspiegeln, die auch im Berufsalltag gefragt sind. Wer sich beispielsweise für eine Position im Vertrieb bewirbt und in seiner Freizeit als Vereinstrainer aktiv ist, zeigt damit Führungsqualitäten, Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, andere zu motivieren. Solche Verbindungen zwischen Freizeit und Beruf machen Ihr Profil greifbarer und authentischer.

Positiv wahrgenommene Hobbys und die damit verbundenen Eigenschaften sind unter anderem:

  • Mannschaftssport (z. B. Fußball, Basketball, Handball): zeigt Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit und Belastbarkeit
  • Einzelsportarten (z. B. Joggen, Klettern, Schwimmen): stehen für Zielstrebigkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstmotivation
  • Künstlerische Tätigkeiten (z. B. Malen, Musik, Schreiben, Fotografie): unterstreichen Kreativität, Ausdrucksfähigkeit und Einfühlungsvermögen
  • Reisen und interkulturelle Erfahrungen: deuten auf Offenheit, Anpassungsfähigkeit, kulturelles Verständnis und interkulturelle Kompetenz hin
  • Strategische Spiele (z. B. Schach, Brettspiele, E-Sport): stehen für analytisches Denken, Konzentrationsfähigkeit und Planungskompetenz
  • Yoga oder Meditation: vermitteln Ausgeglichenheit, Stressresistenz und Selbstreflexion
  • Do-it-yourself / Handwerken / Basteln: zeigt praktische Begabung, Problemlösungskompetenz und Geduld
  • Ehrenamtliches Engagement oder Vereinsarbeit: zeigt Verantwortungsbewusstsein, Empathie und soziale Kompetenz
     

Hobbys, die man lieber weglässt

Nicht jedes Hobby ist automatisch ein Pluspunkt im Lebenslauf. Folgende Freizeitaktivitäten können Zweifel an Ihrer Eignung für die ausgeschriebene Stelle oder an Ihrem „Cultural Fit“ wecken – oder Personalverantwortliche abschrecken.

  • Risikoreiche Extremsportarten (z. B. Fallschirmspringen, Motocross): vermitteln Abenteuerlust, können aber auch als Sicherheitsrisiko interpretiert werden.
  • Politisches oder religiöses Engagement: grundsätzlich nicht negativ, aber potenziell polarisierend. Sollten nur angegeben werden, wenn es einen klaren Bezug zur angestrebten Position hat, beispielsweise wenn man sich bei einer politischen oder religiösen Organisation bewirbt.
  • Ungewöhnliche oder polarisierende Interessen: etwa Waffensammeln, Esoterik oder okkulte Themen sind schwer einzuordnen und potenziell irritierend.
  • Alltägliches ohne Mehrwert (z. B. Lesen oder Musik hören): kann als langweilig empfunden werden und bedeutet unter anderem nur zusätzlichen Lesebalast für den Personaler. Eine Ausnahme besteht natürlich, wenn man sich bei einem Literaturverlag oder einem Musikmagazin bewirbt.
     

3 Tipps: Wie und wo Sie Hobbys im Lebenslauf angeben

Nachdem Sie sich entschieden haben, welche Hobbys Sie angeben möchten, ist es nun wichtig, diese richtig im Lebenslauf einzufügen. Die folgenden Tipps zeigen, worauf Sie dabei achten sollten.

  • Tipp 1: Eigene Rubrik im tabellarischen Lebenslauf
    Legen Sie eine eigene Rubrik „Hobbys & Interessen“ oder „Freizeitaktivitäten“ am Ende Ihres tabellarischen Lebenslaufs an. So stehen Ihre Ausbildung, Berufserfahrung und Hard Skills weiterhin im Vordergrund und vermischen sich nicht mit Ihren privaten Interessen. So zeigen Sie, dass Sie Ihre Hobbys bewusst ergänzend zu Ihren Qualifikationen präsentieren und die Prioritäten richtig setzen. Achten Sie zudem darauf, dass die Angaben übersichtlich und klar strukturiert sind, idealerweise in Form von Stichpunkten, um die Lesbarkeit zu erhöhen.
  • Tipp 2: Weniger ist mehr
    Nennen Sie maximal 2–3 aussagekräftige Freizeitaktivitäten. Fassen Sie ähnliche Aktivitäten gegebenenfalls zu einem Punkt zusammen (z. B. Teamsportarten: Fußball und Volleyball), um den Fokus auf Qualität statt Quantität zu legen. Zu viele Interessen wirken überladen und können ablenken.
  • Tipp 3: Kurze, präzise Beschreibungen
    Statt einer reinen Aufzählung der einzelnen Hobbys, fügen Sie eine kurze und präzise Beschreibung hinzu. Das hilft Personalverantwortlichen ein deutlicheres Bild Ihrer Aktivitäten und Kompetenzen zu erhalten und Ihre individuellen Stärken zu erkennen.

    Hier ein paar Beispiele:

    Basketball im Verein: Seit 2023 Trainer der Jugendmannschaft, Organisation von und Mithilfe bei Veranstaltungen
    - Musik: Gitarrist in der Band XY und Organisation von Musik-Events
    - Fotografie: Landschaftsaufnahmen, 2. Platz beim regionalen Fotowettbewerb 2024
     

Ehrenamtliches Engagement: Mehr als nur ein Hobby

Wie bereits erwähnt, zählt ehrenamtliches Engagement zu den positiv wahrgenommenen Freizeitaktivitäten. Dabei ist Ehrenamt oft viel mehr als nur ein Hobby und wird als ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft wahrgenommen. Auch Arbeitgeber schätzen Bewerber, die sich über den beruflichen Kontext hinaus für andere einsetzen. Es macht ihre Werte und Leidenschaft deutlich und zeigt, dass sie sich für Themen, die ihnen am Herzen liegen, in ihrer Freizeit auch unentgeltlich engagieren.  

Daher kann es Sinn machen, Ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten im Lebenslauf besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und eine eigene Rubrik vor oder nach den anderen Hobbys einzufügen.

Beschreiben Sie dabei die Art Ihres Engagements sowie die übernommenen Aufgaben ähnlich, wie Sie es bei Ihrer Berufserfahrung tun. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

  • Art des Engagements (z. B. Vereinsarbeit, Nachhilfe, Organisation von Veranstaltungen)
  • Name der Organisation, Ihre Rolle und die Dauer Ihres Engagements
  • Übernommene Verantwortung (z. B. Leitung eines Teams, Budgetplanung, Öffentlichkeitsarbeit)
  • Ggf. besondere Erfolge oder Projekte, an denen Sie mitgewirkt haben
     

Fazit 

Hobbys im Lebenslauf sind kein Muss – aber eine wertvolle Möglichkeit, Ihrer Bewerbung eine persönliche Note zu verleihen. Richtig gewählt und platziert können sie Ihr Profil abrunden, Ihre Soft Skills unterstreichen und Ihnen im Bewerbungsprozess einen kleinen, aber entscheidenden Vorteil verschaffen. Wichtig ist, dass Ihre Angaben authentisch, relevant und gut dosiert sind.
Ob Mannschaftssport, kreative Tätigkeit oder ehrenamtliches Engagement – zeigen Sie, was Sie als Mensch ausmacht und zugleich Ihre berufliche Eignung stärkt. Denn wer Persönlichkeit und Professionalität verbindet, bleibt Arbeitgebern nachhaltig in Erinnerung.
 

  • Von Lisa Neun

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